06. Januar 2016
Jenaer Studenten vertreten Namibia
Axel Burchardt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Studierende der Universität Jena fahren 2016 zu internationaler UNO-Simulation in Rom
Sechs Studierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena werden bei einer internationalen Konferenz-Simulation das Land Namibia vertreten. Sie repräsentieren das Land im südlichen Afrika während der kommenden „World Model United Nations" (WorldMUN), die vom 14. bis 18. März 2016 in Rom stattfindet. Der WorldMUN ist eine Simulation der Vereinten Nationen (UNO). Vier Tage werden die Jenaer Politikwissenschaftsstudierenden Elisa Calzolari, Lena Stránská, Christina Gerantoni, Cynthia Möller, Ulrich Schmid und Gunnar Hamann in unterschiedlichen UNO-Gremien die Interessen Namibias vertreten.
Wie in der „echten" UNO diskutieren bei dieser Simulation etwa 2.000 Studierende aus über 80 Ländern über realpolitische Probleme der Weltpolitik. Dabei wollen sie u. a. sowohl über Abrüstung, den Schutz der Menschenrechte und über die Entwicklung in Afrika diskutieren und Lösungsansätze erarbeiten. Ziel ist es, am Ende der Konferenz Beschlüsse auf den Weg zu bringen.
Jena hat Erfahrung mit der UNO-Simulation, nahmen doch bereits achtmal Delegationen der Friedrich-Schiller-Universität Jena teil. Nach Tansania, dem Südsudan und Algerien haben sich die Jenaer auch in diesem Jahr wieder für ein afrikanisches Land entschieden. „Gerade in der heutigen Zeit ist es für die Studierenden immer eine gewinnbringende Erfahrung, die Perspektive eines nicht-westlichen Staates in der internationalen Politik einzunehmen, um die Politik dieser Staaten nachvollziehen zu können – auch wenn man sie persönlich nicht immer teilen muss", sagt Patrick Rosenow vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Jena, der das Jenaer Team auf die Konferenz vorbereitet.
„Namibia ist auch dahingehend ein sehr interessantes Land, weil es bis 1918 eine frühere Kolonie des Deutschen Kaiserreiches war und damit eine enge historische Verbundenheit zwischen Deutschland und Namibia besteht", erklärt Rosenow. „Die historische Aufarbeitung der Kolonialzeit ist jedoch noch längst nicht abgeschlossen, gerade was den deutschen Völkermord an den Herero und den Nama betrifft". Aber auch aus anderen Gründen ist Namibia ein sehr spannendes Land für die Studierenden: Es ist der erste Staat, der den Schutz der Umwelt in seine Verfassung aufgenommen hat – so gesehen ein Vorbild für Deutschland und andere Staaten. Darüber hinaus ist das Land sehr stabil, demokratisch und gilt als „Musterknabe" für eine erfolgreiche „Entlassung" in die Unabhängigkeit 1990 durch Südafrika unter Vermittlung und mit Unterstützung der UNO.
Für ihre Aufgabe bereitet sich die Jenaer Delegation gezielt vor. Seit Herbst nehmen die Studierenden an einem Seminar zum Thema teil, werden mehrere kleinere Simulationen besuchen und recherchieren Informationen zu „ihrem" Land. Außerdem ist eine Exkursion nach Berlin zur namibischen Botschaft und zum Auswärtigen Amt geplant sowie zur Botschaft des WorldMUN-Gastgeberlandes 2016 Italien.
Während der Konferenz erwartet die Studierenden aus Jena auch noch ein ganz besonderes Ereignis: Papst Franziskus wird zu den Delegierten sprechen und die internationale Jugend dazu aufrufen, gegen die globale Ungerechtigkeit und für die Menschenrechte sowie für den Schutz der Umwelt einzutreten.
Kontakt: Patrick Rosenow, Institut für Politikwissenschaft der Universität Jena, Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena, Tel.: 03641 / 945406; E-Mail: patrick.rosenow[at]uni-jena.de;
more information:
http://www.worldmun.uni-jena.de/ - Weitere Informationen zum WorldMUN und dem Jenaer Team