Der Bergbau ist das Rückgrat der namibischen Wirtschaft. Namibia zählt nach Einschätzung der Harvard-Ökonomen zu den 20 führenden Bergbau-Nationen der Welt, vor allem wegen der Diamanten- und Uranerz-Vorkommen. In vielversprechendem Umfang werden zudem abgebaut: Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zink und Magnesium sowie eine Anzahl nichtmetallischer Minerale wie Granit, Marmor und Halbedelsteine. In die Erforschung neuer Lagerstätten wird investiert.
Der Bergbau macht aktuell mehr als die Hälfte des gesamten Exportvolumens aus. Größter Aktivposten sind Diamanten. Über 30% der Steine stammen aus Offshore-Fundstätten. Der Meeresboden birgt noch einen anderen Rohstoff: Als äußerst zukunftsträchtig erweist sich das Kudu Gas Field im Atlantik. Dort wird ein Vorkommen von ca. 2 bis 4,5 Trillionen m3 Erdgas erschlossen. Diese Resource wird es Namibia zukünftig erlauben, seinen eigenen Energiebedarf im wesentlichen selbst zu decken.
Fischerei
Namibia gehört weltweit zu den fünf führenden Fischerei-Ländern. Internationale ratifizierte Vereinbarungen begünstigen den Handel mit Fisch und Fischprodukten. So gehen allein 70 % der Ausfuhren in die EU- und AKP-Mitgliedsstaaten sowie in die Länder des südlichen Afrika. Aufgrund von Zollfreiheiten erzielt Namibia einen Preisvorteil von etwa 15% gegenüber den Mitbewerbern Island, Norwegen, Rußland und Neuseeland.
Den Sektor der Fischverarbeitung möchte Namibia mit Hilfe ausländischer Investoren deutlich ausbauen. Walvis Bay ist in diesem Bereich schon jetzt eines der wichtigsten Zentren in der südlichen Hemisphäre. Die wachsende Fischindustrie soll künftig auch mit Fängen aus nicht-namibischen Gewässern versorgt werden, vor allem mit hochwertigem Tiefseefisch.
Tourismus
Namibia möchte weitere, weniger frequentierte Regionen für den Tourismus erschließen, z.B. im Caprivi-Streifen, im zentralen Norden und im gesamten Süden. Dabei sollen die ländlichen Gemeinden ebenfalls miteinbezogen werden. Ein staatliches Förderprogramm schafft dafür die Grundlagen.
Landwirtschaft
Fortschritte macht Namibia beim Anbau von Obst und Gemüse. Vor allem Tafeltrauben und Datteln, die im Süden des Landes kultiviert werden, sind viel versprechende Produkte für ausländische Märkte.
Voraussetzung für zusätzliche Anbaumöglichkeiten ist eine konstante Bewässerung. Auf diesem Gebiet hat die Regierung im Juni 2003 das „Green Scheme – Draft Irrigation Policy“ initiiert.
Die namibische Landwirtschaft gliedert sich vielfach in private und kommunale Betriebe. Letztere versorgen vor allem die örtliche Bevölkerung. Der Staat möchte gerade in diesem Bereich Investoren mit entsprechenden Partnerschaften und Joint Ventures sowie verstärktem Wissens- und Technologietransfer zu intensivem Engagement ermuntern, um die betroffenen Betriebe und Organisationen konkurrenzfähiger und damit unabhängig von staatlicher Unterstützung zu machen.
Verarbeitende Industrie
Bisherige landestypische Produktionszweige sind die Lederindustrie und die Schmuckherstellung. Der Produktionsumfang der Lederindustrie richtet sich nach den Vieh-Schlachtzahlen. Die Regierung hat deshalb diese Margen erhöht und gleichzeitig den Export von Lebendvieh reduziert.
Das Schmuckgewerbe zählt derzeit rund ein Dutzend Betriebe, die hauptsächlich den heimischen Markt beliefern. Der Tourismus bringt den meisten Absatz, vor allem bei Artikeln im Ethno-Design.
Mit der Verarbeitung von Edelsteinen zu Schmuck hat Namibia einen neuen Weg eingeschlagen. Die Ende der 90er Jahre gegründete Firma NamGem, ein Joint Venture zwischen der De-Beers-Tochter NamDeb und der Regierung, arbeitet bereits mit voller Kapazität. Angesichts des Erfolgs soll ein zweites Unternehmen zum Schneiden und Schleifen von Diamanten errichtet werden. Bisher waren Edelsteine aus Namibia ausschließlich als Rohstoff exportiert worden.
Für weitere Details verweisen wir auf die web-Seite des Ministry of Trade and Industry und des Ministry of Finance.