Wirtschaftsmitteilungen

IMG 0163Interview: Namibia ist natürlicher Knotenpunkt für den regionalen und internationalen Handel

von

Es gibt sie, die Erfolgsgeschichten deutscher Unternehmen im südwestafrikanischen Land Namibia. Im Interview mit blog:subsahara-afrika beschreibt die Namibierin Mekondjo Kaapanda-Girnus, Wirtschaftsexpertin der Berliner Botschaft ihres Landes*, welche Möglichkeiten ihre Heimat bietet und wer sich hier bereits engagiert.
 
blog:subsahara-afrika: Frau Dr. Kaapanda-Girnus, Namibia steht, wie so viele Länder des südlichen Afrikas, im Schatten seines Nachbarn Südafrika. Warum lohnt sich für deutsche Unternehmen dennoch, einen genauen Blick auf Ihr Heimatland zu werfen?
 
Dr. Mekondjo Kaapanda-Girnus: Namibia ist ein modernes, zukunftsorientiertes und weltoffenes Land, das entscheidende Vorteile für deutsche Unternehmen anbietet. Bei einem Blick auf Namibia werden Ihnen zunächst unsere politische und wirtschaftliche Stabilität sowie ein hohes Maß an Rechtssicherheit und Lebensqualität auffallen. Die Wirtschaft wächst seit einigen Jahren konstant – mit einer jährlichen Rate von mehr als 4 Prozent – und die Prognosen für die Zukunft sind auch positiv. Ein wichtiges Argument ist ebenfalls, dass Deutsch eine offizielle Sprache in Namibia ist. Es gibt eine deutschsprachige Gemeinde und viele Namibier lernen Deutsch in der Schule. All dies begünstigt das unternehmerische Engagement deutscher Firmen in Namibia.
 
blog:subsahara-afrika: Die Rahmenbedingungen sind also gut. Welcher Wirtschaftsbereich prägt Namibia besonders und rückt damit automatisch ins Visier deutscher Firmen?
 
Dr. Kaapanda-Girnus: Namibia ist eines der rohstoffreichsten Länder in Afrika und der Bergbau ist der wichtigste Wirtschaftszweig des Landes. Wir verfügen über  strategische Rohstoffe und Mineralien wie beispielsweise Diamanten, Uran, Zink, Fluorit, Kupfer, Gas und Seltene Erden. Die Exploration von Erdölvorkommen hat sich in den letzten Jahren verstärkt und Untersuchungen weisen auf eine Vielzahl ertragreicher Lagerstätten hin. Durch diese diversen Rohstoffe ergibt sich ein breites Spektrum an Investitionsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen, die in der Exploration, Förderung, Lagerung, Verarbeitung und Vermarktung von Mineralien und Rohstoffen tätig sind. Unternehmen, die Technologien und Maschinen für diese Aktivitäten liefern, haben gute Aussichten Geschäfte in Namibia zu machen.
 
blog:subsahara-afrika: Als deutsches Vorzeigeinvestment in Namibia gilt gemeinhin die Errichtung einer Zementfabrik durch die Ulmer Schwenk-Gruppe. Welche weiteren deutschen bzw. europäischen Erfolgsgeschichten gibt es zu berichten, die für die wirtschaftlichen Chancen Namibias stehen?
 
Dr. Kaapanda-Girnus: Ja, das Ohorongo Zementwerk ist in der Tat eine beispielhafte Investition, denn sie zeigt, dass es möglich ist für ein mittelständisches deutsches Unternehmen ein Projekt in Namibia von der Rohstoffverarbeitung bis zum Vertrieb des fertigen Produkts aufzubauen. Aber es gibt auch andere Erfolgsgeschichten.
Die in Walvis Bay ansässige Firma Namibia Press and Tools, kurz NPT, ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Weser-Metall-Umformtechnik GmbH & Co. KG mit Sitz in Hannover Münden und produziert seit 1999 Stanzteile, Schweißkomponenten und komplette Baugruppen für die internationale Automobilindustrie und namhafte Hersteller von Haushaltsgeräten. Ihre Kunden umfassen anspruchsvolle Firmen wie z.B. Volvo, BMW, und Miele, die mit hoch-qualitativen Produkten aus Namibia beliefert werden.
Ein Beispiel aus der letzten Zeit ist die Errichtung der größten Photovoltaik Aufdachanlage Afrikas durch die Donauer Solartechnik Vertriebs GmbH. Der Auftrag wurde von der größten Brauerei Namibias, Namibian Breweries Limited, kurz NBL, vergeben, um durch eine hybride Photovaltaikanlage Strom für den industriellen Eigenbedarf der NBL zu produzieren.
Deutsche Unternehmen sind auch im Logistiksektor tätig. DB Schenker, die Logistiksparte der Deutschen Bahn AG, hat zum Beispiel 2012 eine Landesgesellschaft in Namibia eröffnet und bietet jetzt diverse Dienstleistungen an, von Luft- und Seefracht, Spedition und Zollabwicklung bis hin zu Kurierdiensten. Seit 2010 betreibt die Deutsche Post DHL gemeinsam mit NamPost, dem staatseigenen Postunternehmen Namibias, in Windhoek ein hochmodernes und in Afrika bisher einzigartiges internationales Briefeverteilerzentrum. Von dort werden Sendungen in das gesamte südliche Afrika verteilt.
 
blog:subsahara-afrika: Somit bietet sich Namibia, das mit knapp 2,2 Millionen Einwohnern  über einen verhältnismäßig kleinen Binnenmarkt verfügt, auch als Sprungbrett in die Nachbarländer an?
 
Dr. Kaapanda-Girnus: Namibia ist aber der ideale Standort für deutsche Firmen, die im südlichen Afrika aktiv sein möchten. Durch den Tiefseehafen in Walvis Bay ist Namibia zu einem natürlichen Knotenpunkt für den regionalen und internationalen Handel geworden. Unsere Verkehrsinfrastruktur ist gut entwickelt und ein effizientes Netzwerk von Verkehrswegen, die sogenannten Walvis Bay Transport Korridore, verbinden Namibia mit den Nachbarländern und ermöglichen einen direkten sowie raschen Zugang zu einem großen Absatzmarkt von rund 300 Millionen Menschen.
 
blog:subsahara-afrika: Mit der Deutschen IHK für das Südliche Afrika, die im südafrikanischen Johannesburg ihren Sitz hat, und mit der deutschen Botschaft in der namibischen Hauptstadt Windhuk gibt es gute Anlaufstellen. Welche konkreten Hilfestellungen können Sie und Ihre Kollegen der Wirtschaftsabteilung der Berliner Botschaft Namibias deutschen Unternehmen anbieten?
 
Dr. Kaapanda-Girnus: Als verlängerter Arm des Namibia Investment Centers, einer Abteilung des Ministeriums für Handel und Industrie in Namibia, informieren wir die deutsche Wirtschaft über Investitionsmöglichkeiten in Namibia sowie über Rahmenbedingungen und Förderprogramme. Außerdem halten wir Wirtschaftsseminare und Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen und organisieren Unternehmerreisen nach Namibia, die deutschen Unternehmen Gelegenheit geben, den Markt und potenzielle Geschäftspartner vor Ort kennenzulernen. Wir vermitteln Kontakte zu namibischen Unternehmen, Handelspartnern, und Verbänden und bieten individuelle Unterstützung für Firmen, die eine Expansion oder Niederlassung in Namibia in Betracht ziehen. Deutsche Firmen und Geschäftsleute, die sich für Namibia interessieren, können uns also jederzeit kontaktieren.
 
blog:subsahara-afrika: Zum Schluss bitten wir Sie um Verhaltenstipps: Ein Deutscher, der in Windhoek Geschäftsverhandlungen führen möchte, sollte im Umgang mit namibischen Geschäftsleuten vor allem welche Dinge beherzigen?
 
Dr. Kaapanda-Girnus: Ich denke, es ist generell wichtig, eine persönliche Beziehung zu seinen Geschäftspartnern aufzubauen und dies geht am besten vor Ort. Man sollte sich die Zeit nehmen, um Land und Geschäftspartner kennenzulernen. Schließlich hat eine langfristige Geschäftsbeziehung, die auf Vertrauen beruht, die größten Aussichten auf Erfolg.
Zudem ist es wichtig, Produkte und Strategien auf die jeweiligen lokalen Gegebenheiten abstimmen. Daher sollten man die Märkte in Namibia genau studieren und eine Kooperation mit einem namibischen Partner ins Auge fassen. Er kennt die lokalen und regionalen Besonderheiten, verfügt über nützliche Kontakte und kann auf diese Weise Wettbewerbsvorteile sichern.
 
*Die promovierte Juristin Mekondjo Kaapanda-Girnus leitet als Botschaftsrätin die Wirtschaftsabteilung der Berliner Botschaft der Republik Namibia. Unternehmen mit Interesse an Namibia erreichen Frau Dr. Kaapanda-Girnus und ihr Team unter: commerce[at ]namibia-botschaft.de; www.namibia-botschaft.de.

Namibia country profile: moving on from a difficult past

October 24, 2012

CNN NamibiaNamibia gained independence in 1990, but still faces numerous challenges including unemployment around 50% and some of the highest income inequality in the world.
 
Namibia, 'land of the brave'
Editor's note: CNN's Eye On series takes you to a different country each month. In October we visit Namibia highlighting the country's best and brightest people, plus framing its pressing issues in a global context.
(CNN) -- For a country of just 2.1 million people in an area more than twice the size of Germany, Namibia has seen more than its share of conflict over the past 120 years.
Dragged into the 20th century as a German imperial protectorate, German South-West Africa, as it was known then, was the scene of violent insurrections by indigenous people and brutal crackdowns by colonial administrators.
read more here...

Hafen Walvis Bay – Tor zum Südlichen Afrika

Namport

Namibia hat sich aufgrund seiner geostrategischen Lage und modernen Infrastruktur zu einem natürlichen Knotenpunkt für den internationalen Handel zwischen Süd- und Zentralafrika, Europa und zunehmend auch Amerika und Asien entwickelt.Ein wesentlicher Bestandteil dieser Erfolgsgeschichte ist der Tiefseehafen Walvis Bay, in dem jährlich etwa 5 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen werden. Von Walvis Bay aus sind die südafrikanischen Binnenländer schnell zu erreichen. Ein Netzwerk von effizienten und sicheren Verkehrswegen ermöglicht den Zugang zum großen zentral– und südafrikanischen Markt mit über 250 Millionen Konsumenten. Es ist ein Hafen ohne Überlastungsprobleme. Seine Wettbewerbsfähigkeit wird durch die Dienstleistungsgesellschaft Walvis Bay Corridor Group (WBCG) gefördert.

Wir würden uns freuen, wenn wir Sie zu dieser Veranstaltung begrüßen könnten.Die Teilnahme ist kostenfrei.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.

Page 2 of 2

Go to top